Moderation: Wolfgang Hackl
Zwei Autorinnen, zwei Bücher, zwei unterschiedliche Herangehensweisen an die Frage nach Vergangenheit und Gegenwart, nach Krieg und Identität: In dichter Sprache, mit Klarheit, Präzision und großartigen poetischen Bildern nähert sich Christine Pitzke in ihrem literarischen Debüt Versuche den Morgen zu beschreiben (Jung und Jung) der Frage, wie man nach einem Krieg weitermachen kann, nicht zerstört, bei vollem Bewußtsein.
Begleitet von Selbstzweifeln dringt die Journalistin Isa Becker in Brita Steinwendtners Roman Im Bernstein (Haymon) immer tiefer in die Geschichte des Vaters, der Nationalsozialist war und im Osten gefallen ist, ein. Die Frage nach den Ursachen für seine Begeisterung, die Isa bis zu den Gräberfeldern Russlands führt, mündet in der Auseinandersetzung mit dem Irakkrieg.