Nelly Sachs im Porträt

Nelly Sachs im Porträt

Freitag, 16-04-2010, 20:00 Uhr

Moderation: Christoph W. Bauer

Nelly Sachs, eigentlich Leonie Sachs, Tochter eines jüdischen Elternhauses, wurde 1891 in Berlin-Schöneberg geboren. Sehr früh kam sie mit den deutschen Klassikern in Berührung und begann mit siebzehn Jahren ihre ersten Gedichte im Stil des literarischen Impressionismus zu schreiben. Ihre Dichtungen wurden in den zwanziger Jahren in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. In den dreißiger Jahren setzte sich Nelly Sachs in ihren Werken mit dem wachsenden Faschismus in Deutschland und ihren jüdischen Wurzeln, dem Chassidismus und der Kabbala, auseinander. 1940 emigrierte sie zusammen mit ihrer Mutter und mit Hilfe der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf nach Schweden. Erst 1953 erhielt sie die schwedische Staatsbürgerschaft, lebte und arbeitete dort bis zu ihrem Lebensende. Ihre Reisen nach Deutschland, die erste 1960 anlässlich der Verleihung des Meersburger Droste-Preis für Dichterinnen waren traumatische Erfahrungen.

In der Nachkriegszeit schrieb Nelly Sachs mit einer hochemotionalen, herben, aber dennoch zarten Sprache über das Grauen des Holocaust. Im Jahr 1965 erhält sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, ein Jahr später gemeinsam mit dem israelischen Schriftsteller Samuel Josef Agnon den Nobelpreis für Literatur. 1970 starb Nelly Sachs in Stockholm.

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