Literatur und Wertung: Was ist „gute“, „bepreisenswerte“, „besprechenswerte“ Literatur?

Literatur und Wertung: Was ist „gute“, „bepreisenswerte“, „besprechenswerte“ Literatur?

Montag, 27-10-2014, 09:00 Uhr

Moderation: Gabriele Wild

Federico Italiano und Paul Jandl im Gespräch

Auch in diesem Jahr wurde beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt wieder um die Wette gelesen. Das Prozedere ist Jahr für Jahr dasselbe: Die von den Jurymitgliedern ausgewählten Autorinnen und Autoren werden dem Publikum vorgesetzt und der Gewinner oder die Gewinnerin wird schließlich der Öffentlichkeit als herausragend schreibend präsentiert. Doch welche Kriterien und Überlegungen stecken hinter dieser Auswahl? Oder ist diese Auswahl aufgrund der Jury-Autoritäten schon nicht mehr zu hinterfragen? Die Debatte um Wertungskriterien für Literatur scheint zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Auch in den Literaturkritiken werden Kriterien nur noch selten sichtbar gemacht. Es scheint, als hätten die Mechanismen des Marktes die Literaturkritik abgelöst. Die Aufgabe von Bildungseinrichtungen ist es nach wie vor eine Art Bildungskanon zu erstellen, es geht also um Auswahl, Orientierung und letztlich darum, die Studierenden im Umgang mit „guten“ Texten zu bilden. Umso wichtiger erscheint hier die Reflexion der Auswahlkriterien, wie z. B. „Nachhaltigkeit“ oder „Zeitlosigkeit“. Es diskutieren der Lyriker und Literaturwissenschaftler Federico Italiano und der Literaturkritiker und u. a. ehemalige Juror des Ingeborg-Bachmann-Preises Paul Jandl.

Federico Italiano, geboren 1976 in Novara (Piemont), ist u. a. Lyriker und Literaturwissenschaftler, lebt in München und Innsbruck. Redakteur der italienischen Zeitschrift für Literatur Atelier sowie Literaturkritiker für verschiedene italienische Zeitschriften. Seit 2013 Universitätsassistent am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck. Literarische Publikationen (Auswahl): L’invasione dei granchi giganti (2010, Milano), L’impronta (2014). Wissenschaftliche Publikationen (Auswahl): Media and the Staging of Differences (mit Michael Rössner, Bielefeld 2012), Geopoetiche. Studi di geografia e letteratura (mit Marco Mastronunzio, Milano 2011). Außerdem Autor zahlreicher Artikel in italienischer, englischer und deutscher Sprache über Dichter, Karten, Himmelsrichtungen und Schiffe.

Paul Jandl, 1962 in Wien, lebt in Salzburg, freier Kritiker und Kulturjournalist in verschiedenen deutschsprachigen Medien, arbeitete u. a. als österreichischer Kulturkorrespondent der Neuen Zürcher Zeitung und als Lektor des Jung und Jung Verlags. Seit 2013 Programmleitung Belletristik beim Verlag Müry Salzmann, Salzburg. Mitglied in der Jury u. a. des Ernst-Jandl-Preises und (bis 2013) des Ingeborg-Bachmann-Preises.

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

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