Der bosnische Autor präsentiert: Sara und Serafina (Rowohlt 2000). Mit einer Nachlese aus dem Roman Schahrijars Ring (Rowohlt 1997)
Eintritt frei.
Spätestens seit Schahrijars Ring ist Dzevad Karahasan auch im deutschen Sprachraum bekannt. Sein neuer Roman ist eigentlich eine Novelle, die in manchen Passagen wie ein Essay klingt und eine reizvolle Mehrbödigkeit, das Ineinanderfließen von Text und Subtext aufweist. Serafina will sterben und setzt sich Heckenschützen der belagerten Stadt Sarajevo aus. Auf der Polizeiwache trifft sie einen Freund, der sie zum Weiterleben überredet. Als sie auf die Straße tritt, wird sie von einer Granate geköpft. 20 Minuten Romanzeit, und es eröffnet sich die Lebensgeschichte einer Frau, die bis ins Jahr 1942 zurückreicht, als die zwölfjährige Serafina ihrer jüdischen Freundin nach Ausschwitz folgen wollte.