Moderation: Bernhard Fetz und Antonio Fian
Eine Annäherung in Gesprächen und Lesungen an den Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Wiener Vorstadttheater-Autor
Jeder Zeit ihr Nestroy – Es hat ihn ja auch jede Zeit bitter nötig, nicht zuletzt unsere, in der sich unter dem Druck einer durchökonomisierten Gesellschaft der Mensch in seiner ganzen Niedertracht und Dummheit präsentiert. Dass sich mit dem, was man Fortschritt nennt, vieles ändert, aber eben nicht der Mensch, zeigt sich auch darin, dass Nestroy Stücke nichts an Aktualität, Brisanz und Treffsicherheit eingebüßt haben. Freiheit in Krähwinkel, Der Schützling, Der Talisman, Der Unbedeutende – Antonio Fian, seinen Zeitgenossen selbst ein Nestroy mit modernen Mitteln, hat vier Stücke ausgewählt, Klassiker und weniger bekannte, eine Art Quintessenz. Und er hat sie ergänzt, durch eine Auswahl von Briefen, in denen wir Johann Nestroy (1801 – 1862), den Klassiker, den „Fixstern am Weltliteraturhimmel“, in die alltäglichsten Angelegenheiten verstrickt sehen – als erstaunlichen Menschen.