Im Haarknoten wohnt eine Dame (Rowohlt 2000) und Unveröffentlichtes.
In den Text-Bild-Collagen variiert Herta Müller ihre Themen auf spielerisch-virtuose Weise: Gewalt und Flucht, Entwurzelung und Sehnsucht nach Heimat. Die Collagen - Gesichts- und Körperfragmente, Details aus dem Alltagsleben neben schwarzen Scherenschnittfigurinen - geben die Stimmung vor. Die Texte sind aus einzelnen, aus Zeitungen und Illustrierten herausgeschnittenen Wörtern zusammengeklebt, Bruchstücke mit optischen Akzenten und sichtbaren Fugen. Herta Müller schlägt aber auch einen leichteren Ton an: Sie spielt mit Reim und Assonanz, die die Texte bisweilen in die Nähe von Volkslied, Moritat und Bänkelsang stellen, humorvoll, aber auch makaber.