Moderation: Alfred Doppler
Hugo von Hofmannsthal beschreibt in seinen Dichtungen das Lebensklima der zu Ende gehenden österreichisch-ungarischen Monarchie. In seinen Gedichten lebt noch einmal der Klangzauber der Romantik auf, zugleich aber auch die Skepsis gegenüber den Mitteilungsmöglichkeiten der Sprache. Diese Sprachskepsis lenkte Hofmannsthals Aufmerksamkeit auf Ausdrucksmöglichkeiten, die der Sprache nicht bedürfen, wie wortloses Handeln, Pantomime, Tanz und Musik. In seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Richard Strauss war es ihm ein Anliegen, eine innige Verbindung von Sprache und Musik zu verwirklichen. Es soll gezeigt werden, wie literarische Tradition in der Gegenwart weiterwirkt und alte ungelöste Fragen des menschlichen Zusammenlebens an die Zukunft weiterreicht.
Alfred Doppler, geboren 1921, war u.a. von 1971-1991 als Professor für österreichische Literatur an der Universität Innsbruck tätig. Bücher: u.a. Die Lyrik Georg Trakls (2001); Geschichte im Spiegel der Literatur (1992); Der Abgrund des Ichs (1985); Herausgeber der Historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters.