Einsteins Hirn. Roman (Zsolnay 2023)
New Jersey, 18. April 1955: Albert Einstein stirbt im Princeton Hospital – und der obduzierende Pathologe entfernt ohne Erlaubnis das Hirn, um es bis an sein Lebensende zu behalten. Das seltsame Souvenir nimmt er 42 Jahre lang mit quer durch Amerika: ein wildes Amerika zwischen Präsidentschaftswahl und Mondlandung, Woodstock, Watergate und Vietnamkrieg. Das Vermächtnis im Einweckglas aber entwickelt mehr und mehr ein Eigenleben: Einsteins Hirn stellt Fragen und Forderungen und erlebt den traurigen Niedergang des Protagonisten. Franzobel hat genau recherchiert, um Verbürgtes weiterzuspinnen: präzise und rastlos, absurd und tragisch-komisch erzählt er von den Rolling Sixties und der zerstörerischen Suche nach Erkenntnis.
Franzobel, 1967 in Vöcklabruck geboren, ausgezeichnet unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1995 und dem Arthur-Schnitzler-Preis 2002, Sprachvirtuose und ein Schriftsteller, der immer wieder wahre Geschichten neu erfindet.
Präsentation: Maria Piok