Moderation: Martin Fritz
Sabine Gruber und Thomas Schröder im Gespräch
Das Prinzip des Web 2.0. als Demokratisierungsgebot wird fortwährend von Kategorisierungsmaßnahmen unterlaufen. Das Registrieren in so genannten sozialen Netzwerken wie etwa facebook führt vielfach zu regelrechten Identitätsbaustellen: Merkmale, Geschmack, Vorlieben, Geschlecht und vieles mehr werden in bereitstehende Sparten eingetragen, das Selbst auf diese Weise regelrecht transformiert und konstituiert. Auf der anderen Seite spielen digitale Informations- und Kommunikationsquellen eine wichtige Rolle im globalen Demokratisierungsprozess.
Wie schmal ist der Grat zwischen politischer Partizipation und reiner Selbstdarstellung? Und was passiert durch diese Form der Zurschaustellung des individuellen Selbst? Cyber-Mobbing ist beispielsweise eine Konsequenz des exzessiven Zurschaustellens im halb-öffentlichen Raum und es verschiebt sich nicht nur die Grenze zwischen öffentlich und privat, sondern auch jene zwischen Nähe und Distanz.