Ort: Literaturhaus am Inn
Präsentation: Andrea Zink
Zweisprachige Lesung verdolmetscht von Mascha Dabić
Sarajevo, Mai 1992: In Damir Ovčinas Roman Zwei Jahre Nacht (Rowohlt 2019) verabredet sich ein junger Mann zu einem Stelldichein im Stadtviertel Grbavica, das kurz darauf von serbischen Paramilitärs besetzt wird. Sein Name verrät den Besatzern, dass er einer „falschen“ Ethnie angehört. Es folgen Monate der Zwangsarbeit, bis er sich schließlich wehrt und untertaucht. Nur mit Hilfe einer Nachbarin gelingt ihm das Überleben.
Damir Ovčina, 1973 in Sarajevo geboren, studierte dort Literaturwissenschaft. Er ist Direktor einer Grundschule und Eigentümer des Verlags impruva. Ovčinas Roman Kad sam bio hodža (in deutscher Übersetzung von Mascha Dabić unter dem Titel Zwei Jahre Nacht 2019 im Rowohlt Verlag erschienen) wurde in Bosnien und Herzegowina gefeiert wie lange kein Buch mehr: Er wurde 2016 mit dem Hasan-Kaimija-Preis für das beste Prosawerk des Landes sowie mit dem Mirko-Kovač-Preis ausgezeichnet.Mascha Dabić, 1981 in Sarajevo geboren, lebt in Wien. Sie übersetzt Literatur aus dem Balkanraum und wurde mit mehreren Übersetzungsprämien ausgezeichnet. 2017 erschien ihr Debütroman Reibungsverluste.Eine Veranstaltung des Instituts für Slawistik und dem Literaturhaus am Inn in Kooperation mit dem Osteuropa-Zentrum und dem Institut für Zeitgeschichte.