Moderation: Elia Eisterer-Barceló
Lesung auf deutsch: Johann Nikolussi
Alberto Manguel lässt seine Leserinnen und Leser in die Welt der Literatur, die eigentlich aus unzähligen Kosmen besteht, eintauchen. Im deutschsprachigen Raum wurde er Ende der Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts schlagartig mit Eine Geschichte des Lesens berühmt, eine Liebeserklärung an die Bücher, aber auch der Versuch, die Liebe zwischen den Menschen und dem Lesen und Schreiben quer durch alle Zeiten, Kontinente und Religionen zu erklären. Auf kenntnisreiche und vergnügliche Weise vereint Manguel sein großes enzyklopädisches Wissen mit der eigenen Biographie.
„Der König der Leser“ (Ulrich Greiner) ist auch Verfasser von Erzählungen und Romanen. Zuletzt erschien 2010 sein Roman Alle Menschen lügen, ein literarisches Vexier- und Verwirrspiel, in dessen Mittelpunkt ein verloren gegangenes Manuskript steht. Hier reiht sich Manguel in eine besonders in der spanischsprachigen Literatur ausgeprägten Tradition ein, in der Bücher und Bibliotheken zu Protagonisten von fiktiven Texten werden, in denen Realität und Surrealität, Fiktion und Fantasie ineinander fließen. Ebenso wie in seinen Essays, erweist sich Manguel als politisch wacher Schriftsteller.
Alberto Manguel: Alle Menschen lügen. Roman. Fischer 2010