„Vergnügtsein heißt Einverstandensein“?

„Vergnügtsein heißt Einverstandensein“?

Montag, 16-06-2014, 09:00 Uhr

Moderation: Martin Fritz

Barbara Hundegger und Jochen Bonz im Gespräch

Diese Aussage von Theodor W. Adorno aus der Dialektik der Aufklärung (1947) hat bis heute Brisanz in den intellektuellen Debatten rund um die Haltung zu Massenmedien und Massenkultur – und dies trotz, oder gerade wegen, der Modifikationen im kulturellen Kanon der letzten Jahre und Jahrzehnte: Heute scheint es auch in den bürgerlichen und akademischen Eliten kein Problem mehr zu sein, Populärkultur und Megaevents des internationalen Sports massenmedial zu konsumieren. Man handelt sich dabei vielleicht den Vorwurf des Mitläufertums in der „Kulturindustrie“ des 21. Jahrhunderts ein, in der die Gehälter für Spitzensportler ähnlich absurde Ausmaße angenommen haben wie die Boni der Investmentbanker.

Inwieweit werden in der Leidenschaft für Sport Ausbeutungsverhältnisse ausgeblendet und die Strukturen einer Sportindustrie in Kauf genommen, die in anderen Sparten schon längst an den gesellschaftlichen Pranger gestellt werden? Und werden durch Events wie der Fußball-WM nicht auch obsolete Konzepte von „Nationen“, eindeutigen Identitäten und klaren Zugehörigkeiten verstärkt und damit Identifikationsschemata weitertradiert?

Darüber diskutieren Jochen Bonz vom Innsbrucker Institut für Europäische Ethnologie, der sich mit Fankultur und Theorien der Kultur auseinandersetzt, und die Autorin Barbara Hundegger.

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

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