Moderation: Martin Fritz
Nicht erst seit dem Wahlkampf zur österreichischen Nationalratswahl 2013 sind religiös grundierte Slogans politik-fähig; die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Staat beschäftigt vielmehr Staatstheorien seit der Antike ebenso wie theologische. In unserer Gegenwart scheinen sich zwei Positionen gegenüberzustehen: Die erste ist davon überzeugt, dass nach der Dekonstruktion aller Werte ab der 68er Bewegung eine Rückbesinnung auf jene christlich-jüdischen Werte nötig sei, die das Fundament der westlichen Gesellschaften darstellen, auch als Basis gegen die „drohende Islamisierung“. Die andere Position hingegen sieht in der Rückkehr der Religion(en) eine Gefahr, weil religiöse, also gesetzte und daher unhinterfragbare Werte sich dem demokratischen Prozess entzögen, der danach fragen soll, wie eine Gesellschaft bzw. kollektives Handeln zu gestalten sind.
Wolfgang Palaver, geboren 1958, Univ.-Professor am Institut für Systematische Theologie, Fachgebiet Christliche Gesellschaftslehre.
Hans Augustin, geboren 1949 in Salzburg. Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Salzburg, Studium der Medizin und Italienisch an der Universität Innsbruck, lebt als Schriftsteller und dzt. Leiter der Kulturprojekte der Landwirtschaftskammer in Tirol. Zahlreiche Publikationen (Auswahl): und wohnt mitten unter uns. Gedichte (Kyrene 2005), Der im brennenden Dornbusch. Roman (Skarabäus 2009), Aufzeichnung einer Täuschung. Roman. Innsbruck (Kyrene 2010).