Moderation: Martin Fritz
Wie der Skandal um die „Pferdefleisch-Lasagne“ – abgesehen von der Absurdität einer globalisierten Lebensmittelindustrie – kürzlich zeigte, gibt es in unseren Breiten auch moralische und ethische Bedenken, wenn es um den Verzehr von (bestimmten) Tieren geht. Die vielschichtigen Beziehungen zwischen Tier und Mensch sind immer wieder Anlass für höchst emotional geführte Diskussionen, wobei elementare Impulse am Aufkommen der mittlerweile breit geführten Debatte von den TierrechtsaktivistInnen ausgingen. Seit einigen Jahren findet der Diskurs auch Eingang in die Wissenschaft, in Form von inter- und transdisziplinär angelegten Human-Anmial-Studies, deren methodischer Zugang dabei von u. a. Soziologie, Psychologie, Philosophie, Kultur- und Literaturwissenschaft bis hin zur Erziehungswissenschaft reicht. Daraus ergibt sich ein breites Themenspektrum, wie z.B. die Frage nach der kulturell symbolischen Bedeutung von Tieren, die Auseinandersetzung mit Tierrechten sowie die kritische Analyse der Mensch-Tier-Verhältnisse.
Die Erziehungswissenschaftlerin Reingard Spannring diskutiert in diesem Montagsfrühstück mit dem Kulturwissenschaftler Bernhard Kathan, der sich mit Fragestellungen der historischen Anthropologie ebenso beschäftigt wie mit dem sich wandelnden Verständnis des Schmerzes und Todes, mit der Geschichte der Tierliebe oder mit der Organisation von Wahrnehmung.