Sylvia Plath, 1932 in Jamaica Plain bei Boston geboren, gestorben 1963 im einunddreißigsten Lebensjahr in London, übersetzte ihre Erfahrung in symbolische Bilder und hochkonzentriert erzählende Tableaus. Nun, fünfzig Jahre nach ihrem Freitod, ist es möglich, ihre letzten Gedichte, die Ariel-Gedichte, und den prägnantesten ihrer Prosatexte, Die Glasglocke, mit ihren Tagebuch-Texten zu konfrontieren, ihren nicht im Willen zum literarischen Text aufgehobenen Ambitionen, Träumen, Ängsten und Hoffnungen zu folgen.
Mit Alissa Walser ist eine Autorin und Übersetzerin zu Gast, die sich seit zwanzig Jahren immer wieder und von neuem dem Werk und Werk-Umfeld von Sylvia Plath nähert, unter anderem in Übersetzungen. Nicht zuletzt hat Alissa Walser sich diesem schmalen, aber überreichen Werk immer aus der Position der Schriftstellerin genähert, sodass die Präsentation der Plath’schen Texte durch ihre Person eine prinzipielle und sinnliche Erfahrungsnähe garantiert.
Alissa Walser, geboren 1961 in Friedrichshafen am Bodensee, studierte in Wien und New York Malerei, wurde für ihr literarisches und übersetzerisches Werk mit diversen Preisen ausgezeichnet und lebt seit langem in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte zuletzt 2010 den Roman Am Anfang war die Nacht Musik und 2011 die Erzählung Immer Ich, (beide: Piper).
Übersetzungen zu Sylvia Plath (Auswahl): Die Tagebücher (1997, Frankfurter Verlagsanstalt), Ariel (2008, Suhrkamp). Zuletzt: Die Glasglocke. Übersetzt von Reinhard Kaiser mit einem Vorwort von Alissa Walser (2013, Suhrkamp).