20. Mai Montag 19 Uhr: Lesung
21. Mai Dienstag 10.30 – 12 Uhr, 16.30 – 18 Uhr: Poetik-Vorlesung
Oswald Egger zur Poetik-Vorlesung in Innsbruck: „Im Raum stehen, Zeit werden, in beide eingehen, überhaupt: Zugang haben, ins Wort fallen, betreten schweigen davon oder beredt sein: Die Und-Gestalt der Sprache will verkörpern und befähigen, die Dinge unbedingt, d.h. außerhalb ihren geläufigen Wegzusammenhängen und den sie umringenden Bedingungen zu denken und zu sehen.
Das unvordenkliche, oft implizite Wissen der Silben und Stillen, die selber unerinnerte Erfahrung in Bedeutung und Gebrauch der Wörter um die Sachen soll in wechselständigen Figuren der Ähnlichkeit spekulativ anverwandelt werden und, in Frage gestellt, erscheinen – was man unter dem Ton einer Rede verstehen kann, ohne Wort für Wort zu verschwenden an die Verständigung: Ist Sinn Form? Ist Unsinn keine? Hat keinen Sinn keine Form? Wie ist es für ein Wort, zu meinen, was es tut? Was wird ein Satz? usw. …: Es werden elementare Verfahrensweisen u.a. sprachlicher Darstellung sowohl bildlich untersucht als auch Wort für Wort veranschaulicht, durchmustert und eingeübt: darbietend, editorial, ausmalend. Erprobt und erforscht werden dabei Grundlagenfragen in Verbindung mit gezielten, auch ungelösten Problemen und manchmal offeneren Fragen des poetischen Tuns. In Form von Worten und Formen ohne Worte werden Fälle und Exempel erörtert und erwogen, in denen „Sagen“ „Tun“ heißt und „Nichts tun“ etwas anderes als „nichts zu machen“. Stets im Begriff, die Frage nach der Frage, worauf „Wort für Wort“ die Antwort ist, nachzustellen als bewegliche, agile Konstellation mit Mobilität zwischen den Medien, nach den Mustern (auditiv, visuell, performativ, spielend und solitär) von Buchstäblichem und Wortwörtlichem ineinander: ‚Wenn wir heraushaben, warum uns die Dichter gefallen, dann wissen wir das übrige auch.‘ (Jean Paul)“
Moderation: Eleonore De Felip
In Kooperation mit dem Institut für Germanistik und dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv