Miguel Herz-Kestranek / Marie-Theres Arnbom Stefan Herz-Kestranek- Stationen eines großbürgerlichen Emigranten 1938-1945" (Böhlau).
Eintritt frei.
Die Briefe Stefan Herz-Kestraneks aus der Emigration an seine Eltern bilden das Kernstück dieses Buches. Die Flucht führte den Wiener Großbürger über viele Stationen schließlich nach Uruguay.Stefan Herz-Kestranek hat dem "üblichen Opferprofil in keiner Weise entsprochen", wie Miguel Herz-Kestranek betont: "Er war - zumindest bis zu seiner Emigration - großbürgerlich, wohlhabend, vor christlich-sozialem Hintergrund politisch weitestgehend uninteressiert, er war assimiliert und weder Künstler noch Intellektueller." Aber er war Emigrant, weil er als jüdischer Österreicher von der Vernichtung bedroht war.
Anschließend an die Lesung mit Miguel Herz-Kestranek diskutieren Herz-Kestranek, die Historikerin und Mitherausgeberin Dr. Marie-Theres Arnbom und der Politikwissenschaftler Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka über die Frage. "Wer ist Opfer des Nationalsozialismus?": Wird nicht Aufarbeitung dann perfide, wenn von vornherein schon definiert ist, wer als Opfer gelten darf?