Moderation: Gerhild Fuchs
In Kooperation mit dem Institut für Romanistik und dem Italienischen Kulturinstitut Innsbruck
Die ersten Erzählwerke Gianni Celatis reichen zurück in die frühen siebziger Jahre und ins Ambiente der italienischen "Neoavanguardia". Schon damals experimentierte der in Brighton lebende Autor mit der Mündlichkeit literarischen Schreibens, was auch heute noch eine zentrale Komponente seiner Werke darstellt. Seit den achtziger Jahren entstehen aus seiner Feder Kurzgeschichten und Reiseberichte. Celati begreift seine schriftstellerische Tätigkeit als ein Aufspüren der Eigenwertigkeit des Wahrgenommenen und sieht in der Beobachtungs- und Beschreibungsfunktion des Schriftstellers eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Er lehnt daher auch jegliche Erhöhung und Mythisierung der schriftstellerischen Tätigkeit ab und möchte sich lediglich als Erzähler - nicht als "Autor" - verstanden wissen.
Celati ist auch als Essayist, Übersetzer und Regisseur von experimentellen Dokumentarfilmen aktiv. Sein neuester Film Visioni di case che crollano (2003), eine kritische Meditation über den Zerfall verlassener Häuser in der Poebene, ist am Mittwoch, 25. Oktober um 18.30 Uhr im Claudia-Saal zu sehen und wird vom Autor selbst kommentiert.