Moderation: Walter Methlagl
Härtegrade der Lyrik. Georg Trakl und Günter Eich
Vortrag von Laura Cheie.
Ehrengast: Univ.-Prof. Dr. Alfred Doppler
Eine Veranstaltung von Brenner-Archiv, Brenner-Forum und Literaturhaus am Inn
Die "harten Fügungen" des Hexameters bewirken einen dissonanten und expressiven Ton, der bei Trakl durch körpersprachlich inspirierten Duktus, paradoxe Metaphorik und Verknappung erhärtet und dynamisiert wird. Die Thematik der Blindheit führt zu einem "gestischer Rhythmus", zum Gefühl der lyrischen Härte. Was bei Trakl wegweisend ist, entwickelt sich beim verspäteten Expressionisten und Lakoniker Günter Eich zum herben Ton einer ironischen Ode an die Natur. Das "Bild" weicht einer lapidaren, ja absurden "Definition" - bei Eich kommt der exakt abtastende Stock des "Blinden" gegen sprachliche Zementierungen zum Einsatz.
Laura Cheie, geboren 1969 in Sieu (Rumänien). Deutsche Schulausbildung am Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar. Studium der Rumänistik und Germanistik. Zur Zeit Univ.-Lektorin an den Universitäten Wien und Temeswar.