Lange Nacht der Museen

Lange Nacht der Museen

Samstag, 08-10-2005, 20:00 Uhr

Spätlese - Wanderung durch Orte und Zeiten

Lange Nacht der Museen: Brenner-Archiv und Literaturhaus laden ein

20 Uhr: Führung durch die Bestände mit Eberhard Sauermann

20 Uhr 30: Barock total! Toni Bernhart liest aus Hirlanda (1791)

22 Uhr: Führung durch die Bestände mit Johann Holzner

22 Uhr 30: Nachtlesung mit Eleonore Bürcher aus Fernando Pessoas Buch der Unruhe

Dazwischen, davor und danach: "Brenner-Köpfe". Video-Installation von Anton Unterkircher

Herbstbuffet - Wein, Brot und Früchte

Hirlanda. Durch falschheit zu feir verdamte unschuld ist ein Legendenspiel nach der Laaser Handschrift von 1791. Der Autor Toni Bernhart hat es ediert und 1999 im Folio Verlag herausgegeben. Eine der wildesten und schönsten Blüten der barocken Bilderflut des Katholizismus im Alpenraum, spielt das Trauerspiel über die Fürstin Hirlanda 1550 in der nordfranzösischen Stadt Rennes. Die bretonische Fürstin Hirlanda wird in Abwesenheit ihres Gatten Fürst Artus verleumdet, muss fliehen, verbirgt sich als Schafhirtin, wird schließlich zum Feuertod verdammt und dann natürlich gerettet. Unterdessen tanzen die Teufel ihren Höllentanz, um der Seelen der Verdammten habhaft zu werden, der englische König will mit dem Blut kleiner Kinder sein Leben retten. Unter dem Himmel, wo Christus mit seligen Seelen heilige Zwiesprache hält, wird weiter gemordet.

Fernando Pessoa (1888-1935) ist nicht nur der Begründer der modernen Dichtung seines Landes, Portugal, sondern eine der Schlüsselfiguren in der Entwicklung der zeitgenössischen Dichtung überhaupt. Spät erst wurde sein umfangreiches Werk ediert. Das Buch der Unruhe erzählt vom Hilfsbuchhalter Bernardo Soares, und es wird darin die eigentümlich nachtwandlerische Spannung wach, die den Grat zwischen Traum und Märchen bezeichnet. "In der Kunst gibt es keine Enttäuschung, weil die Täuschung von Anfang an inbegriffen war." Pessoa hat diese Verwandlungsfähigkeit in allen seinen Prosa- und Gedichtbüchern immer wieder variiert. Als er 1935 starb, hinterließ er eine Truhe voll von Manuskripten, mehr als zwanzigtausend Seiten. Vieles blieb Fragment, wie sein Leben selber. Aber aus den Fragmenten stiegen seine Figuren, seine Heteronyme hervor: "Ich vervielfachte mich, um mich zu fühlen."

Literaturhaus am Inn – Lieben, Sprechen, Fühlen, Genießen
Josef-Hirn-Straße 5
6020 Innsbruck

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