Moderation: Cornelius Hell
In seinem Roman Der Trost des Nachthimmels begibt sich der bosnische Autor auf die Spuren des Astronomen, Mathematikers und Poeten Omar Chayyam in den Vorderen Orient des 11. und 12. Jahrhunderts, als das Reich der Seldschuken vom Untergang bedroht war. Karahasan lässt uns die Welt aus den Augen der Protagonisten sehen und zieht die Lesenden hinein in eine Epoche, die hinterrücks eine unheimliche Ähnlichkeit mit der unseren offenbart. Den Scharfsinn und die Ohnmacht seiner Protagonisten im Blick, schildert Dževad Karahasan, wie der heraufziehende religiöse Fundamentalismus eine blühende, von geistiger Vielfalt und Toleranz geprägte Epoche zerstört.
Dževad Karahasan: Der Trost des Nachthimmels. Roman. Suhrkamp 2016