Ort: Literaturhaus am Inn
Präsentation: Anna Rottensteiner
Die Autorin erzählt in ihrem Roman Junischnee (Zsolnay 2021) mit ihrer Familiengeschichte anschaulich das Drama des 20. Jahrhunderts in Wien, Moskau und im Gulag: 1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die „Schutzbundkinder“ sind dort willkommen – bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht.
Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als „Volksfeind“ ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen, die Mutter der Autorin, und mit der Rückkehr nach Wien ändert sich Vieles.