Lügen über meine Mutter. Roman. KiWi 2022
In ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman Lügen über meine Mutter (KiWi, 2022) erzählt Daniela Dröscher vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag. Daniela Dröscher erzählt zweierlei: Über eine Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Darüber hinaus ist der Roman eine schonungslose Befragung des Geschehens aus heutiger Perspektive.
Daniela Dröscher, geboren 1977, aufgewachsen in Rheinland- Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis und dem Robert- Gernhardt-Preis (2017) ausgezeichnet. Publikation zuletzt: Zeige deine Klasse: Die Geschichte meiner sozialen Herkunft (Hoffman & Campe, 2018). Seit Herbst 2018 ist sie Ministerin im Ministerium für Mitgefühl.
Präsentation: Gabriele Wild